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ie Ausstellung ist eine Retrospektive des Schaffens des Bielefelder Künstlers Wilhelm Heiner (1902–1965), der mit seinem facettenreichen Werk nicht nur in Bielefeld Spuren hinterlassen hat. Parallel hierzu zeigt das P. A. Böckstiegel-Museum in Werther vom 4.11.2018 – 20.1.2019 Werke des Künstlers zu den Themen „Bildhauer. Maler. Zeichner“. Insgesamt sind über 150 Werke in beiden Ausstellungen zu bewundern.
Wilhelm Heiner, geboren 1902 in Enger, beginnt seine künstlerische Laufbahn als Bildhauer, zunächst in Bielefeld und Essen, anschließend in München und Berlin. Seine wenigen erhaltenen Skulpturen, aber auch die begleitenden Studien und Zeichnungen zeigen früh ein zentrales Thema seines Schaffens, den menschlichen Körper, mal sinnend oder ruhend, öfters jedoch in der Bewegung, mit Vorliebe tanzend. Im Jahr 1930 vollzieht sich eine Metamorphose: In Südfrankreich wird Wilhelm Heiner zum Maler, er gesteht, „der Farbkreis ist das A und O meiner Gedanken“. Doch ist die Zeit bis 1933 zu kurz, um diese Anfänge zur Reife und zum Erfolg zu führen.
Der Beginn der NS-Diktatur bedeutet auch für den Künstler eine dramatische Zäsur, er zieht sich ins Familienleben zurück und wird seinen Lebensunterhalt vor allem mit Aufträgen als Werbe- und Gebrauchsgraphiker bestreiten. Nach von Entbehrung und Not, von Zerstörung, Gewalt und Tod gekennzeichneten Jahren etabliert sich in den Nachkriegsjahren ein Zirkel von Künstlern um Wilhelm Heiner, der sich voller Elan um eine Fortsetzung des Kulturlebens vor 1933 bemüht. Keinen radikalen Neubeginn, aber den Anschluss an sein früheres Schaffen sucht auch Heiner. Während sich ab den späten 1940er-Jahren die Abstraktion zu einer künstlerischen Weltsprache entwickelt, hält er wie viele Künstler seiner Generation an Figuration und Gegenständlichkeit fest. Zirkus, Tanz und Theater, sowie als Grundton die Musik, bestimmen seine Bilder, immer wieder inspiriert von den Erinnerungen an die Zeit in Südfrankreich.
Neben Bildnissen von Freunden und der eigenen Familie entstehen ab 1945 in großer Zahl und fast obsessiver Hingabe an das Motiv die berühmt gewordenen Porträts von Dirigenten und Musikern. In den 1950er-Jahren beschäftigen Heiner zunehmend religiöse und biblische Motive, in dieser Zeit entstehen auch aufwendige Mosaike und Glasfenster für Kirchen und private Auftraggeber. Am Bielefelder Kulturleben der folgenden zwei Jahrzehnte nimmt der Künstler entscheidenden Anteil, er unterrichtet ab den frühen 1950er-Jahren an der Werkkunstschule. Dort fördert er als Lehrer, zunächst in der Zeichenklasse, dann verantwortlich für die Grundlehre, engagiert eine neue Generation von Künstlern.
Als Gestalter von Bühnenbildern für Oper und Schauspiel bringt er Musik- und Kunstleben zu einer fruchtbaren Einheit. Und mit bedeutenden Werken für den öffentlichen Raum, Porträtaufträgen für die Stadt und ihre kunstsinnigen Familien, wirkt er in die Stadtgesellschaft hinein. Für all das wird ihm 1957 der erste Kulturpreis der Stadt Bielefeld verliehen. Freunde, Schüler und seine Familie berichten von einem so charismatischen wie sensiblen Künstler, der für seine Kunst nach den Worten seines Sohnes Matthias „doppelt gelebt“ habe.
David Riedel, Künstlerischer Leiter Museum Peter August Böckstiegel Werther
Zur gemeinsamen Ausstellung im Herforder Kunstverein und dem Museum Peter August Böckstiegel in Werther erscheint ein Katalog mit den Werken des Künstlers, der neben vielen Abbildungen aus allen Schaffensperioden Beiträge namhafter Kunsthistoriker zu Leben und Werk Wilhelm Heiners enthält. Der 300 Seiten umfassende Katalog wird in den beiden Museen für 25€ erhältlich sein:
Wilhelm Heiner – Bildhauer, Maler, Zeichner.
Außerdem sind in der Ausstellung zwei Postkarten von 14×19 cm für je 4,50€ erhältlich:
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Museum Peter August Böckstiegel in Werther. Gezeigt wird in Herford das grafisches Werk des Künstlers. Zeitgleich zeigt das Museum in Werther vom 4.11.2018–20.1.2019 den Künstler als Bildhauer, Maler und Zeichner.
Hier die Homepage des Museums in Werther
→https://www.museumpab.de/
Hier die Homepage des Künstlers
→http://www.wilhelm-heiner.com/de/
Flyer zur Ausstellung →download
Sonntag, 10.02.2019, 11.30 Uhr
Matthias Heiner, der Sohn des Künstlers, führt zum Abschluss am 10.02.2019 erneut durch die Ausstellung in Herford.
Führungen mit Sonja Ziemann-Heitkemper
Veranstaltung für Multiplikatoren
Montag, 12.11.2018, 16.30 Uhr
Führungen sonntags
ab 18.11.2018 jeweils um 15.00 Uhr
Preis: Eintritt + 1,50€ pro Person
Führungen für Schulklassen nach Anmeldung
Sonderführung nach Vereinbarung (kostenpflichtig)
Kontakt/Informationen/Anmeldung
E-Mail: →Sonja Ziemann-Heitkemper
Sonntag, 9.12.2018, 11.00 Uhr
Matthias Heiner, der Sohn des Künstlers, führt 11.00 Uhr durch die Ausstellung in Herford und anschließend 13.30 durch die parallele Ausstellung von Wilhelm Heiner im Museum Peter August Böckstiegel in Werther.
Sonntag, 6.1.2019, 15.00 Uhr
Unsere Kunstpädagogin Sonja Ziemann-Heitkemper führt durch die Ausstellung und wird dabei musikalisch unterstützt von
Christine Markwart am Klavier (Friedrichs-Gymnasium Herford)
Donnerstag, 10.1.2019, 18.30 Uhr
David Riedel
(künstlerischer Leiter Museum Peter August Böckstiegel in Werther)
Peter August Böckstiegel – Künstler und Sammler
Samstag, 10.11.2018, 16.30 Uhr
Begrüßung:
Sarah Heitkemper
(Vorsitzende)
Grußwort:
Tim Kähler
(Bürgermeister)
Persönliche Einführung:
Matthias Heiner
(Sohn des Künstlers)
Wissenschaftliche Einführung:
Dr. Gudrun Pamme-Vogelsang
(Kunsthistorikerin und Galeristin in Köln)
Musikalische Umrahmung:
Christine Markwarth – Klavier
(Friedrichs-Gymnasium Herford)
Einladung zur Eröffnung →download
1902
geboren in Enger/Westfalen
1922
Studium an der Kunstgewerbeschule in Essen
1923–24
Studium an der Staatlichen Kunstakademie in München
1925–29
Studium an Preussischen Akademie der Künste in Berlin
1926–28
künstlerischer Beirat der Deutschen Grammophon und der Preußischen Landesbühne
1930–31
lebt und arbeitet in Frankreich
1931–1965
lebt und arbeitet überwiegend in Bielefeld als Künstler
1965
verstorben in Bielefeld
„Für uns Künstler darf es keine Hemmnisse geben. In allen Ländern der Welt muss man die Werke der Meister aus allen Ländern kennen und schätzen lernen. Das ist ein Weg, um die Menschen einander näher zu bringen.“
Wilhelm Heiner 1949
Retrospektive mit Arbeiten von Wilhelm Heiner im Pöppelmann-Haus in Herford
Das Leben ist eine Zirkusvorstellung
Herford (WB). Die Stars in der Manege hatten es dem Künstler Wilhelm Heiner angetan. Zahlreiche Zirkusbilder hat der gebürtige Engeraner gezeichnet. Der Herforder Kunstverein widmet ihm im Pöppelmann-Haus eine Ausstellung.
07.11.2018 Hartmut Horstmann
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Kunstverein zeigt dynamische Werke von Wilhelm Heiner
Herford. Fast glaubt man, sie zu hören – Beethovens 9., dirigiert von Günter Wand, Richard Strauss‘ Till Eulenspiegel, dirigiert von Eugen Jochum oder Bruckners 4. Symphonie, dirigiert von Rolf Agop, dem ersten Chefdirigenten der Nordwestdeutschen Philharmonie. Dynamische Kohle- und Kreidezeichnungen von großen Solisten und Dirigenten der Klassischen Musik in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bilden eine große Werkgruppe in der neuen Ausstellung des Kunstvereins.
09.11.2018 Ralf Bittner
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