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n den Arbeiten von Gisela Wäschle hat das Unterwegssein auf unbekanntem Terrain zentrale Bedeutung. Sie begibt sich in die „Fremde“, beobachtet und untersucht ihre Erfahrungen mit Farbe und Linie, oft auf Papier, oft seriell, in und mit Bewegung, im Prozess; ihre Leidenschaft fürs Reisen ist Inhalt und Arbeitsweise zugleich.
Musik: Liv Hansen, Harfenistin
Einführung: Dr. Ruth Großmaß
*1952 in Ravensburg
1972-76 Studium Kunst/Lehramt in Köln
1976-91 Lehrerin, seit 1991 freiberufliche Malerin
2002-2011 Lehrauftrag Malerei Uni Bielefeld
Homepage: →www.gisela-waeschle.de
2015 Island, 2013 Namibia, 2012- 2015 Wanderung in Etappen von Bielefeld nach Hamar/Norwegen, 2009 China, 2007 Aran Islands/Irland, 2002 Spanien, Camino de Compostella.
Ihre Leidenschaft ist das Unbekannte. Dem setzt sie sich sehr körperlich aus: oft zu Fuß, mit wenig Gepäck, immer wieder über weite Distanzen. Vor, während und nach einer Reise entstehen Zeichnungen und Malerei: als Vorbereitung wie auch Unterstützung beim Unterwegssein und anschließend im Atelier, als persönliche Verarbeitung. Ihre künstlerischen Protokolle, Sammlungen, Assoziationen, Dokumentationen geben ihrer Verarbeitung von Erfahrungen bildnerischen Ausdruck, mit Farbe und Linie. Ihre Arbeiten zeigen Bewegung und Prozesshaftigkeit, oft seriell, oft auf Papier. Reisen ist Inhalt und Arbeitsweise zugleich.
Waren in den letzten 2 Jahrzehnten Einzelprojekte in Ausstellungen zu sehen, so zeigt nun der Kunstverein Herford einen Überblick, stellt das Vorgehen einer Künstlerin vor, die nicht nur das Reisen liebt, sondern auch das Reisen als Arbeitsweise gewählt hat, ein Anstoß dafür, sich darin zu üben, „Fremdes“ als Herausforderung und Bereicherung zu schätzen.
20.11.2015, 20.00 Uhr
›Love Letters‹ von A. R. Gurney
Szenische Lesung in einer Inszenierung von Matthias Harre
Es spielten:
Aiga Kornemann: Melissa
Andreas Wenzel: Andy
Jörg Hansen: Schlagzeug
03.12.2015 um 18.30 Uhr
Gespräch und Führung
mit Gisela Wäschle und Sonja Ziemann-Heitkemper
„Wege“: So heißt die neue Ausstellung im Herforder Kunstverein mit Arbeiten von Gisela Wäschle
Zu sehen sind Reiseprojekte aus den Jahren 2002 bis 2015
Herford. Eine großformatige Arbeit in fein abgestimmten Rottönen ohne Zentrum oder Rand steht neben Tuschezeichnungen nicht größer als ein Handydisplay. Das große rote Bild entstand nach einer 800-Kilometer-Wanderung auf dem Camino de Santiago nach Compostela, die kleinformatigen Arbeiten der „Africa Studies“ nach Handyfotos einer Namibiareise im Jahr 2013.
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06.11.2015 Ralf Bittner
Copyright © Neue Westfälische 2015
2015
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