ine Ausstellung zweier international bekannter Bielefelder Künstler*innen.
Mit dieser Ausstellung werden in besonderer Weise die Themen Figur und Landschaft dargestellt. Christian Stieschs Plastiken changieren zwischen Figuration und spielerischer Abstraktion. In den Bildern von Alexandra Sonntag wird die Landschaft in ihrer Gesamtheit als bewegliches Geschehen wahrgenommen.
Christian Stiesch, 1966 geboren in Bünde. Studium an der Universität Bielefeld bei Peter Sommer, Wechsel an die Fachhochschule Bielefeld. Seit Abschluss des Studiums bei Richard Heß eigenes Atelier in Bielefeld.
Seine Plastiken changieren zwischen Figuration und spielerischer Abstraktion. Die Portraits sind den streng figurativen Arbeiten zuzuordnen und entstehen in einem Prozeß, bei dem sich Bildvorstellung und reale Person schrittweise aneinander annähern.
Im Gegensatz dazu ist die Arbeit an den Figuren der Ungarischen Reise, bedingt durch das Material Wachs, schneller und unmittelbarer: Die Körper sind fragmentiert, gedehnt, gestaucht und im Detail überzeichnet. Die texturierten Oberflächen wirken gegen jeden Realismus, die Plastiken changieren zwischen Figur, Idol und abstraktem Gegenstand.
Die Ungarische Reise ist aus der Vorstellung entstanden, Volumen durch Texturen nachzuzeichnen, so wie das Muster eines Stoffs durch den Körper unregelmäßig gedehnt wird.
Christian Stiesch lebt und arbeitet in Bielefeld
Homepage →Christian Stiesch
Alexandra Sonntag, 1969 in Herford geboren und nach Abschluss eines Studiums an der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig als Meisterschülerin von John M. Armleder in Bielefeld und Genf zu Hause, stellt die Landschaft in das Zentrum ihrer Malerei.
Die Landschaft wird in ihrer Gesamtheit als bewegliches Geschehen wahrgenommen, das in der unmittelbaren Erfahrung von Formen und Farben, Kontrasten und Klängen, ja selbst von Gerüchen fluide Nachbilder bei der Künstlerin erzeugt.
Dabei sind Abstraktion und Gegenständlichkeit bei Alexandra Sonntag keine Gegensätze. Der Umgang mit den mal körperhaften, mal skripturalen Formen in ihrer Malerei, simultanes Geschehen sowie die Veränderung der Raumtiefe bis hin zu deren Aufhebung scheinen spielerisch.
Und so, wie sich die in das Bild hineinströmenden Zeichen und Farbbahnen nicht in Rigidität verfestigen, bieten die Bilder als Resonanzraum für Erinnertes und Erspürtes eine Offenheit, die als Einladung zu begreifen ist.
Alexandra Sonntag lebt und arbeitet in Bielefeld und Genf
Homepage →Alexandra Sonntag
Dienstag bis Sonntag jeweils 11 – 18 Uhr
Montag geschlossen
Flyer zur Ausstellung zum download
→ONE WAY Flyer
Führungen sonntags
Sonntags ab 10. 03. 2024 jeweils um 15.00 Uhr
Preis: Eintritt + 1,50€ pro Person
Führungen für Schulklassen nach Anmeldung
Sonderführung nach Vereinbarung (kostenpflichtig)
Kontakt/Informationen/Anmeldung
E-Mail: →Sonja Ziemann-Heitkemper
Samstag, 02. 03. 2024, 16.30 Uhr
Grußwort: Thomas Bischoff, stellvertretender Bürgermeister
Einführung: Jana Duda, Leiterin Kulturbüro OWL
Musikalische Begleitung: Band „Touch of Sound“ Bielefeld
Samstag, 13. 04. 2024, 15.00 Uhr
Alexandra Sonntag und Christian Stiesch im Gespräch mit der Vorsitzenden des Kunstvereins Sarah Heitkemper und im Anschluss:
Samstag, 13. 04. 2024, 18.00 Uhr
Triphop, Electro, Experimental – sphärisch, groovig, verträumt.
Mit musikalischen Wurzeln im R`n`B, Blues, Alternative Rock und Pop verbindet die Bielefelder Musikerin Julia Meisenberg groovige Beats mit sphärischen Gitarrenriffs, und schweren Synthiesounds. Loopstation, Drumpad, Synthie, und Gitarre bilden das Fundament. Ihre Stimme wird vielschichtig eingesetzt zum Bindeglied eines fließenden Klangteppichs. Weitere Infos →Homepage der Künstlerin.
Samstag, 20. 04. 2024, 16.30 Uhr
Angelika Höger: Kinetische Objekte
Markus Schwarze: Klavier mit und ohne Strom
Angelika Höger und Markus Schwartze bauen Klanglandschaften, die sich im Verlauf autonom entwickeln: schön und wild, laut und leise, experimentell und verspielt, gerade und schief. Bewegung ist immer. So, wie im echten Leben.
Sonntag, 12. 05. 2024, 15.00 Uhr
Alexandra Sonntag und Christian Stiesch führen zum Abschluss durch die Ausstellung und stehen zum austauschenden Gespräch bereit.
Alexandra Sonntag – Landschaft ist Klang
Beim Malen betrete ich den Bildraum, den sich ausfaltenden Landschaftsraum. Vorab habe ich eine Art Verdichtung meiner Idee (von Landschaft) im Kopf, die ich nicht bis in alle Einzelheiten hinein als zukünftiges Bild denken kann. Die Formen und Farben treten auf, wenn der Malprozess einen gewissen Flow erreicht. Das ist überraschend, spielerisch und erzeugt eine energetische Freude.
Malen führt zu Selbstvergessenheit und zu einer wachen Intuition. Beides Zustände, die mir im Alltäglichen oft fehlen. Man fühlt sich irgendwie ursprünglich kreatürlich, so, wie man eigentlich sein sollte, finde ich.
Auch, dass das Sprechen entfällt, liebe ich an der Malerei. Sie aktiviert ein anderes Reflexionsvermögen, eines, dass schneller ist und vor der Sprache liegt. Malen ist für mich oftmals wie Tanzen: Aktion, Reaktion. Bewegung, Innehalten. Und wieder Aktion. Der Fortgang des Bildes bestimmt den Rhythmus.
Die Bildtitel sind mir wichtig. Gelegentlich sind sie ein Archiv der Musik, die ich beim Malen gehört habe. Mit ihrer Hilfe lege ich eine Spur aus, der man folgen kann, um die klangliche Qualität des Bildes zu verstehen. Auch sind die Titel eigenständige Klangbilder für mich. Als Äquivalent zum Bild.
Es ist eine Entscheidung, Landschaft zu malen. Zum einen kann sie als Bildsujet inhaltlich der kleinste gemeinsame Nenner zwischen Malerin und Betrachter:in sein, kurz vor der Abstraktion. Zum anderen bietet sie mir Anlass und Raum für den Ausdruck dessen, was mir die erlebte Landschaft eingeprägt hat: Dynamik, Freiheit, Souveränität, Balance, Schönheit, Stille. Und Klang.
Zwei Aussagen von Ernst Ludwig Kirchner finde ich in diesem Zusammenhang treffend: „Wichtig ist, dass man begreift, dass die Kunst gestaltet, nicht darstellt. Das ist ein großer Unterschied. Gestalten ist freie geistige Tätigkeit.“ „Dabei gibt es doch nur eine Kunst, und die kommt aus dem Erleben der Natur.“
Alexandra Sonntag
1969 geboren in Herford
Studium Visuelle Kommunikation an der Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts (HSBI)
Studium Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Johannes Hüppi und Meisterschülerin bei John M. Armleder
2009 hatte sie einen Lehrauftrag an der Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts (HSBI)
Zahlreiche Ausstellungen in Deutschland und u.a. in Luzern, Rom, Vilnius und Chicago
lebt und arbeitet in Bielefeld und Genf
Christian Stiesch
1966 geboren in Bünde
1989-1995 Studium an der Universität Bielefeld
1995-2000 Studium an der Fachhochschule Bielefeld bei Richard Heß, (Diplom)
2005-2011 Lehrauftrag für Bildhauerei an der Universität Bielefeld
Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland
Ausgeführte Projekte für Kunst am Bau und und Kunst im öffentlichen Raum in der Region
Zahlreiche Veröffentlichungen in Ausstellungskatalogen und anderen Büchern
lebt und arbeitet in Bielefeld
Bild 1: Alexandra Sonntag: Pflanzen brechen durch – Foucault 1, 2001, Öl auf Gewebe, 160 x 120 cm, Ausschnitt © Alexandra Sonntag
Bild 2: Christian Stiesch: Arbeiten der Ungarischen Reise, 2002, Bronze, Sockel Beton, Ausschnitt © Christian Stiesch
Bild 3: Blick in die Ausstellung – Alexandra Sonntag und Christian Stiesch
Bild 4: Blick in die Ausstellung – Alexandra Sonntag und Christian Stiesch
Bild 5: Blick in die Ausstellung – Alexandra Sonntag und Christian Stiesch
Dienstag bis Sonntag jeweils 11 – 18 Uhr
Montag geschlossen